Wenn nachts nur das Brummen des Kühlschranks stört …
… befindet man sich in Deutschland, wo Normen und Bauvorschriften alles bis ins kleinste Detail regeln. Das sorgt für verlässliche und hohe Standards, aber auch für komplexe und teure Bauprozesse. In vielen anderen EU-Ländern wird einfacher, schneller und kostengünstiger gebaut, auch wenn man hin und wieder Nachbarn oder Straßenverkehr hört.
Hier könnte (!) der Gebäudetyp E (E für „einfaches“ oder „experimentelles“ Bauen) eine Lösung bieten. Angeregt durch die Bayerische Architektenkammer soll der Gebäudetyp E eine Antwort auf überfrachtete Bauvorschriften und hohe Baukosten sein. Er konzentriert sich auf die wesentlichen Schutzziele wie Brandschutz, Standsicherheit, gesunde Lebensbedingungen und Umweltschutz und vereinfacht damit den Bauprozess erheblich.
Welche Normen sind sinnvoll und welche überflüssig? In Deutschland sind etwa 4000 DIN-Normen für das Bauen relevant, was die Normung zu einem bedeutenden Kostentreiber macht, da sie weit mehr verlangt, als tatsächlich nötig ist.
Besonders für erfahrene Bauherren und Architekten bietet der Gebäudetyp E die Möglichkeit, neue Ansätze zu entwickeln, ohne durch überflüssige Vorgaben eingeschränkt zu werden.
Im nächsten Beitrag klären wir, warum der Gebäudetyp E noch nicht – weder für Neubau noch für Bestand – angekommen ist und welche Hürden es aktuell gibt.